Notfalltiere

Notfalltiere - Was muss ich beachten?

Artikel aus dem Newsletter der IG Chinchilla - Link zum Original

© Jenny Streich

Man liest immer öfter von Notfalltieren, die dringend ein neues zuhause brauchen und Helfern die sich dieser Tiere annehmen und sich als Pflegestelle oder entgültiges Zuhause anbieten.
Doch was sollte man beachten, um mit der Aufnahme dieser Tiere seine eigenen vor Krankheiten zu schützen und den Notfalltieren eine vorerst beste Versorgung gewährleisten zu können?

Grundsätzlich ist es wichtig die Tiere vorerst in Quarantäne zu setzen. Dies bedeutet, den Kontakt zu den eigenen Tieren zu vermeiden. Optimal ist es natürlich, wenn die Tiere in einem gesonderten Raum stehen können, dessen Boden möglichst abwaschbar ist (PVC, Kacheln). Ist dies nicht möglich, ist darauf zu achten, dass die Käfige so weit auseinander stehen, dass der Kot der jeweiligen Tiere nicht in den Käfig der anderen gelangen kann. Der Kot ist der Übermittler vieler Krankheiten. Abendlicher Auslauf ist in diesem Fall natürlich nicht möglich.

Es empfiehlt sich nach kurzer Einlebungszeit eine Kotprobe machen zu lassen. ( Test sollte neben den üblichen bakteriologischen Inhalten auch auf Endoparasiten (z.B. Giardien) und Mycosen (z.B. Hefepilze) erfolgen) Das Ergebnis erhält man meist nach ca. 1 Woche.
Ist dort alles in Ordnung, kann man mit der evtl. Vergesellschaftung der vorhandenen Tiere beginnen. Sollten Auffälligkeiten vorhanden sein, sollte natürlich erst die Krankheit/der Befall nach Absprache mit dem Tierarzt entsprechend behandelt werden.

Wichtig ist es auch, dass man berücksichtigt, aus welchen Verhältnissen die Tiere kommen. Lebten die Chinchillas in sehr kleinen, flachen Käfigen, muss man bedenken, dass in diesem Fall auch die älteren Tiere wie Jungtiere behandelt werden müssen. D.h. diese Tiere müssen auch erst einmal Springen lernen und die Absturzgefahr sollte vermindert werden, indem evt. mehrer Zwischenebenen eingezogen oder kleinere Abstände der Bretter angeordnet werden. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass keine Gegenstände auf dem Boden stehen, auf die die Chinchillas fallen könnten.
Höchstwahrscheinlich werden die Tiere in der ersten Zeit durch den Stress und die Bewegung abnehmen. Daher ist eine regelmäßige Gewichtskontrolle in der Anfangszeit wichtig, um bei zu großer Gewichtsabnahme rechtzeitig einschreiten zu können.

Wenn möglich, sollte man versuchen, etwas Futter vom Vorbesitzer mitnehmen zu können, um eine Futterumstellung langsam und behutsam über mehrere Wochen durchführen zu können. Aber auch hier gilt: den Kot und das Gewicht gut im Auge behalten.

Es ist ratsam, das Tier nach kurzer Eingewöhnungszeit beim Tierarzt vorzustellen und zumindest die Zähne überprüfen zu lassen. Oft werden die Tiere jahrelang falsch ernährt, so dass es hierdurch zu Zahnproblemen kommen kann, die möglichst schnell erkannt und entsprechend behandelt werden sollten.

Eine Krankheit sollte möglichst vor der Vergesellschaftung ausgeschlossen werden, da es vorkommen kann, dass kranke Chinchillas ausgegrenzt und verbissen werden oder gar im Gegenzug zu aggressivem Verhalten der erkrankten Tiere führen können.

Die Tiere sollte man möglichst gleichgeschlechtlich vermitteln, da meist kein Stammbaum oder weitere Informationen vorliegen und man so keine vererbbaren Krankheiten ausschließen kann.

Ich habe als Notfallapotheke folgende Dinge immer im Haus:


Hinweise zur Aufnahme von Notfalltieren